games we play

Edel, Stein & Reich

schön: 5 Punktevon Reinhard Staupe

Alea Ravensburger (Redaktion: Stefan Brück)

ca. 16 €

– nicht mehr lieferbar – » Neuausgabe

bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre) 

Verpackung -

Rubine, Topase, Smaragde und Saphire – das ist das Thema eines knallharten Bluffspiels. Es sei ein „Ich denke, du denkst …“-Spiel, schreibt Andreas Mutschke in der Fairplay. Denn bei diesem Spiel geht es um nichts als ums Handeln und ums Feilschen. Und bei einem solchen Spiel gibt es nun mal kein „na ja, geht so“, meint Mutschke. „Entweder man möchte die Kiste gleich verbrennen oder man holt es bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Tisch.“

Die Edel, Stein und Reich-SpielerInnen kommen sich ständig in die Quere. Wer in einem Handelsduell wertvollere Steine als der Konkurrent auf den Tisch legt, gewinnt Geld und noch mehr Edelsteine. Und die werden am Ende durch Bares aufgewogen. Die HändlerIn mit den meisten Millionen gewinnt.

Am begehrtesten sind die Rubine. Die blutroten Steine bringen bei der Endabrechnung zwei Millionen mehr als die gelben Topase, vier mehr als die grünen Smaragde und sechs mehr als die blauen Saphire.

Wie viele Edelsteine in jeder Runde bestenfalls zu holen sind, steht auf den unterschiedlichen Edelsteinkarten, von denen jede SpielerIn pro Runde eine erhält. Doch wenn die edlen Steine gerade mal nicht sehr attraktiv wirken, locken vielleicht genügend Geldscheine aus der Bank. Bietet die Karte vielleicht die Höchstsumme von sieben Millionen? Oder doch nur vier Millionen? Das wäre das dürftige Minimum.

Es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit: In jeder Runde wird eine Ereigniskarte aufgedeckt, die einer der HändlerInnen Aussicht auf vermehrten Reichtum bietet – oder den der anderen mindert. Wer würde beispielsweise nicht gerne jeder MitspielerIn einen beliebigen Edelstein wegnehmen?

Vor allem aber befinden sich die begehrten Zertifikate unter den Ereigniskarten. Wer hiervon die meisten gesammelt hat, erhält bei einer Wertung zusätzliche zehn Millionen.

Um an Edelsteine, Geld oder jene schicksalhaften Ereigniskarten zu gelangen, spielt jede HändlerIn in jeder Runde eine seiner drei entsprechenden Aktionskarten aus. Doch da dies alle SpielerInnen gleichzeitig und zunächst verdeckt tun, muss man schon genau abwägen, was wohl die anderen haben möchten.

Edel, Stein und Reich ist eine deutlich überarbeitete Neuauflage von Basari, das 1998 beim inzwischen von Ravensburger übernommenen Spieleverlag F.X. Schmid erschienen war. Basari wurde mit einem Platz auf der Auswahlliste Spiel des Jahres ausgezeichnet, und das verfeinerte Edel, Stein und Reich wurde genauso eingestuft.

Edel, Stein und Reich ist zweifelsohne ein gutes Spiel, bei dem alle Elemente ausgezeichnet ineinander greifen. Aber es ist sehr schwierig, dafür passende MitspielerInnen zu finden. Denn in einer zufällig zusammengesetzten Spielerunde ist mit Sicherheit immer jemand dabei, der diese Art Bluff- und Feilschspiel nicht mag.

© games we play - niederrhein magazin 1998–2008 – Autor: Harald Schrapers