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Fabelsaft

schön: 5 PunkteMit neuem Fabel-Konzept – jedes Mal ein neues Spiel

von Friedemann Friese

2F (Redaktion: Henning Kröpke, Vertrieb: Spiel direkt)

ca. 26 €

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2017

8. Platz Deutscher Spiele Preis 2017

58 verschiedene Spielkarten hat Fabelsaft. Aber es reicht erst einmal aus, sechs davon zu kennen – nämlich die Karten 1 bis 6. Ob man die 58 überhaupt mal auf den Tisch bekommt, ist fraglich. Jedenfalls passiert das nicht innerhalb der 25 Minuten Spieldauer, die auf der Schachtel stehen. Dafür bräuchte man schon ein paar Stunden.

Aber wie soll man das hinkriegen? Man muss nicht am Stück spielen. Sondern Fabelsaft verfolgt das Prinzip „Legacy“ (Erbe), bei der sich das Spiel stetig verändert. Von jeder Nummer gibt es je vier Spielkarten. Während die ersten Fabelsaft-Karten aus dem Spiel ausscheiden, rücken beginnend mit der 7 immer wieder neue nach. Jede neue Partie schließt sich an die vorangegangene an. Das heißt: Es wir immer mit einem anderen Startsituation begonnen. Nach zwei, drei Partien hört man auf und packt die Karten sorgfältig in verschiedene Beutel. Dann kann man am nächsten Tag oder in der nächsten Woche an der Stelle anschließen, an der man aufgehört hat.

Nachteil bei diesem Spieleprinzip: Man spielt es mit einer feststehenden Gruppe, bei der wirklich immer die gleichen Leute am Tisch sitzen müssen (oder man müsste wieder völlig neu anfangen). Vorteil: Das gemeinsame Spielerlebnis bringt die Gruppe über den Abend hinaus enger zusammen.

Und wie spielt sich Fabelsaft? Ganz einfach. Es gibt die Früchtekarten Ananas, Banane, Erdbeeren, Kokosnuss und Traube. Die muss man sammeln, um eine der Fabelsaft-Karten zu kaufen. Wer drei Säfte hat, hat gewonnen.

Der Preis – also die Fruchtkombination – ist bei jeder Karte unterschiedlich. Bis man die Früchte zusammen hat, muss man versuchen, diese über die Ereignisse der Fabelsaft-Karten zu sammeln. „Ziehe zwei Früchte vom Stapel“ steht auf der Karte Nr. 1, einem Nashorn. Wenn ich das machen möchte, ziehe ich meine Spielfigur auf dieses Nashorn. In der nächsten Runde muss ich woanders hingehen, möglichst auf eine nicht besetzte Karte. Wenn dort die Figur eines Gegners draufsteht, dann muss ich ihm eine Frucht als Wegzoll abgeben.

Die Ereignisse auf den mit 58 Tieren dekorierten Fabelsaft-Karten sind – was nicht verwundert – sehr vielfältig. Es wird getauscht, gezockt, der Reichste beklaut, ein Markt eingerichtet und so weiter. Das ist isoliert betrachtet zwar überhaupt nicht innovativ und spielerisch kaum mehr als solides gehobenes Mittelmaß. Aber der Rahmen ist umso beeindruckender, weshalb Fabelsaft eine Empfehlung für alle die ist, die regelmäßig in derselben Personenkonstellation spielen.

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