games we play

Das Kartenspiel

Der Herr der Ringe

nett: 4 PunkteDie Gefährten

von Reiner Knizia

Ravensburger

ca. 12 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Verpackung --

Auswahlliste Spiel des Jahres 2002

Beginn ist in Beutelsend. Dessen beiden Spielkarten werden nebeneinander in die Tischmitte gelegt. Dann legen die SpielerInnen reihum beliebig viele ihrer Karten – Hobbits, Gefährten, Nazgûl – an – so dass am Ende genau zehn Karten rings um die Beutelsend-Karten gelegt sind. Dann wird gezählt, welche SpielerIn die wertvollsten Karten an Beutelsend angelegt hat. Sie bekommt die Punkte für die SiegerIn an diesem Ort.

Anschließend nimmt diese SpielerIn die beiden Karten des Orts Bree. Sie legt die Karten neben die bereits auf dem Tisch liegenden Karten. Dabei wird sie den Platz so wählen, dass einige der zehn Kartenplätze – die rings um jeden Ort sind – bereits durch eigene Karten belegt sind, die ursprünglich für Beutelsend galten. Diese Karten zählen am neuen Ort noch einmal.

Letztlich können bis zu zehn Orte auf den Tisch kommen. Und das ist eigentlich das einzige Problem dieses Spiels. Denn das Ganze passt nicht auf einen handelsüblichen Tisch. Eigentlich dürften die Spielkarten nur halb so groß sein. Doch vermutlich würden dann die teuren Fotos auf dem Herr der Ringe-Spiel sich nicht so recht lohnen.

Erstaunlicherweise sind zwei Lizenzen für ein Spiel zu dem ersten Filmteil Die Gefährten vergeben worden. Kosmos erhielt die Lizenz für das Brettspiel, Ravensburger die für ein Kartenspiel. Doch die Grenzen sind eigentlich fließend. Schließlich ist Knizias Spiel kein Quartett, sondern ein brettspielartiges Kartenspiel. Es ist eine Variante seines 1999 erschienenen Brettspiels Samurai.

Mir gefällt dieses Kartenspiel sogar besser als das etwas trockene Taktikspiel Samurai. Die thematische Umsetzung ist – aus spielerischer Sicht – gelungen. Sicherlich kann man das Spiel nicht mit Knizias großem Herr der Ringe und dessen brillanter literarischer Umsetzung des Tolkien-Buchs vergleichen. Doch wem es um das Spiel geht – und nicht um den Film: Er wird hier ein wirklich raffiniertes und interessantes Kartenspiel vorfinden – wenn denn der Tisch groß genug wäre.

© games we play 2002–10 - Autor: Harald Schrapers