Kontor
Nicht nur für Krämerseelen
von Michael Schacht
ca. 14,95 Euro
– nicht mehr lieferbar –
2 SpielerInnen
Schwierigkeit
Verpackung +-
Auswahlliste Spiel des Jahres 1999
Zwei
Händler bauen sich den Hafen von Amsterdam so aus, dass sie in den
verschiedenen Hafengebieten den Tee-, Gewürz- bzw. Weinhandel möglichst
beherrschen können. Zunächst liegen nur neun Kärtchen mit
Wasser auf dem Tisch. Dann legen die SpielerInnen abwechselnd jeweils eine
Karte an - entweder eine Wasserkarte oder eine von ihren farblich gekennzeichneten
Hafenkarten. Auf diesen Hafenkarten sind Lagerhäuser abgebildet, in
denen Weinfässer, Teekisten oder Gewürzsäcke lagern. Hafenkarten,
die direkt nebeneinander liegen, bilden ein Hafengebiet. Ziel ist es, in
einem geschlossenen Gebiet, das von Wasserkärtchen bzw. dem Spielfeldrand
umgeben ist, besonders viele Waren zu haben. Wobei es reicht, in einer
der drei Warensorten den größten Vorsprung gegenüber der
GegnerIn zu besitzen.
Kontor ist ein hervorragendes taktisches Legespiel. Es gilt, Karten so geschickt zu legen, dass genau die richtige Gebietsgröße entsteht, die einer SpielerIn den entscheidenden Warenvorteil bietet. Dabei ist oftmals das Setzen der Wasserkarten von herausragender Bedeutung. Neben den taktischen Möglichkeiten bieten diese Karten auch noch Geld, das als Zuschuss für die Erweiterung der Wasserwege gezahlt wird. Und damit bleiben die eigenen Handlungsmöglichkeiten erhalten. Denn regelmäßig sind Steuern an die Stadtkasse zu zahlen.
In der Profiregel, einer Art "Seefahrer-Erweiterung", gibt es außerdem noch das Hafenkontrollschiff. Damit kann eine SpielerIn die GegnerIn zwingen, bestimmte am Wasser liegende Hafenkärtchen wieder abzureißen.
Die Spielanleitung mit ihrer Grundregel, der Profiregel, einer - mäßig spannenden - Variante, in der zwei Zweier-Teams gegeneinander spielen, und diversen Szenarien ist sehr liebevoll gestaltet. Eine Homepage ergänzt dies noch in vorbildlicher Art. Auch die Ausstattung des Spiels steht dem nicht nach. Leider ist Kontor aber nicht so handlich verpackt, wie die Kosmos-Zwei-Personen-Spiele Siedler, Caesar & Cleopatra sowie Kahuna. Auch ist Kontor längst nicht so lebendig, wie die drei letztgenannten Spiele, sondern es ist deutlich taktischer angelegt. Die Pöppel-Revue meint sogar, dass es sich wie ein abstraktes Zwei-Personen-Spiel spiele und ordnet es im "lauen Mittelfeld" ein.
© games we play - niederrhein magazin 1999-2005 - Autor: Harald Schrapers
Stand: 23.5.05