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Der Prestel

Kunstmarkt

nett: 4 PunktePokern – investieren – gewinnen

von Franz-Benno Delonge

Prestel (Redaktion: Thomas Fackler, Claudia Stäuble)

ca. 25 € – nicht mehr lieferbar –

3 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2007

Ein Kartenspiel ist eines der letzten Titel des leider viel zu früh verstorbenen Franz-Benno Delonge (TransAmerica). Kunstmarkt ist eigentlich ein einfaches Spiel, versucht jedoch eine ältere Zielgruppe zu erreichen. „Ab 14“ heißt es in der Prestel-Presseerklärung, „ab 10“ auf der Spieleschachtel, „ab 8“ wäre für die Komplexität des Spielablaufs angemessen.

Das Spiel erinnert ein wenig an Quartett mit Kunstwerken – und knüpft somit an eine vertraute Spielidee an. Das ist wahrlich kein falscher Ansatz: Es gibt genügend Erwachsene, die behutsam ans Spielen herangeführt werden müssen. Und da sind Spielkarten mit einem Gemälde, auf dem der Bekanntheitsgrad, das Jahr, das Herkunftsland, die Kategorie und die Größe notiert sind, ein attraktives und Angebot. Der Prestel-Kunstverlag hat bei der Gestaltung seine Kompetenz ausspielen können. Selbst die Schachtel des Spiels ist gestalterisch etwas Besonderes, mit aufwendiger moderner Grafik taugt Kunstmarkt als ansprechendes Geschenk.

Gemälde sind im Spiel, Geld um sie zu kaufen, und Kunden-Spielkarten. Bei Spielbeginn habe ich drei Kunstwerke auf der Hand, denn ich bin in erster Linie Galerist. Gleichzeitig habe ich aber auch zwei Kunden auf der Hand – oder besser gesagt: an der Hand. Ich kann nämlich bestimmen, zu welchem Zeitpunkt dieser Kunde reihum durch die Galerien auf Einkaufstour geht. Einen Kunden, der ein Bild des 20. Jahrhunderts sucht, das möglichst bekannst ist, schicke ich dann los, wenn ich selbst ein solches Gemälde besitze. Sicher, dass ich den Zuschlag und die 18.000 bekomme, kann ich mir aber nicht sein. Es kann nämlich durchaus sein, dass ein Mitspieler ein bekannteres Bild in seiner Galerie stehen hat.
Mit vier oder fünf Spielern ist Kunstmarkt ein recht lebendiges, interaktives und flottes Spiel.

© Harald Schrapers 2007