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Kwando

Früher oder später?

geht so von Thorsten Löpmann

Huch & friends (Hutter)

ca. 16 €

3 bis 13 SpielerInnen

Schwierigkeitmittel (ab ca. 12 Jahre)

2015

Kwando ist eine Kombination aus Anno Domini und dem Prominenten Tabu von 1993. Letztes ist nicht so bekannt wie das eigentliche Tabu, gehörte aber damals zu meinen Lieblingsspielen. Auch bei Kwando werden zwei Teams eingeteilt, die sich in knapp zwei sanduhrgestoppten Minuten untereinander die auf den Karten benannten Promis erklären. Das jeweils andere Team wacht derweil darüber, ob Fehler gemacht werden.

Ziel ist es, jeweils sechs Persönlichkeiten in der Reihenfolge ihres Geburtsdatums zu sortieren. Von diesen sechs Leuten kenne ich je nach Spielerzahl nur einen Teil. Wenn wir zu vier spielen, habe ich drei Karten auf der Hand, bei einer 12er-Runde nur eine Karte. Aber selbst wenn ich den Namen weiß, bleibt mir der Tag seiner Geburt verborgen. Dieses Datum ist so auf die Karte gedruckt, dass es nur mit Hilfe einer roten Folie lesbar ist. Meine Aufgabe ist es, die Person oder ihr ungefähres Geburtsdatum erklären. Dabei darf ich den Namen natürlich nicht in den Mund nehmen und auch keinerlei Zahlen sagen.

Tabuwörter gibt es keine. Leider macht das das Spiel aber nicht leichter, sondern ganz im Gegenteil, es wird unattraktiv. Tabuwörter helfen nämlich dabei, Promis zu präsentieren, die man kaum oder gar nicht kennt. Willy Brandt und Heike Makatsch kann ich einsortieren. Aber wer soll Robert Pattinson oder Marcus Antonius sein? Vorausgesetzt, wenigstens einem der Mitspieler ist die Person bekannt, kann ich auf der Basis einiger Tabuwörter und mit Kreativität sowie Halbwissen auch das Unbekannte darstellen. Was tue ich bei Kwando? Da tappe ich im Dunkeln.

Selbst wenn alle Mitspieler ihre mehr oder weniger alten Prominenten kennen, ist der Ablauf nicht wirklich überzeugend. Er ist schlicht zu chaotisch. Hier werden sechs Promis erklärt, und zwar von allen Teammitgliedern gleichzeitig, die darauf sogar noch antworten. Reihenfolge, Dauer jeder Karte, das genaue Ziel – nichts davon ist festgelegt. Eigentlich bräuchte man einen Moderator.

Eine ausführliche Besprechung von Kwando finden Sie im Magazin spielbox 2/2015.