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Looping Louie

schön: 5 Punkte von Carol Wiseley u.a.

Hasbro

ca. 20 €

bis 4 SpielerInnen

Schwierigkeit sehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

überarbeitete Neuauflage 2006
/Neuauflage 2012

Spiel des Jahres –
Sonderpreis Kinderspiel 1994

Sonderpreis Aktionsspiel
des Deutschen Spiele Preises 1994

Es ist wieder da. 1994 erschien Looping Louie erstmals und wurde ein Kultspiel unter Erwachsenen. In der Neuauflage ist das Spiel etwas kleiner geworden, aber es funktioniert genauso gut wie damals.

Jede SpielerIn besitzt eine Hühnerhof. Auf dem Dach sitzen drei Hühner in Gestalt kleiner Plastikscheiben. Da wird der Motor gestartet. Louie in seinem roten Eindecker kommt auf das Haus zugeflogen. Glücklicherweise ist vor jedem Haus eine Wippe angebracht – eine Art Verteidigungsanlage. Jetzt muß Louie mit der Wippe ein Stoß von unten erhalten, sonst wird er unweigerlich eines der Hühner erwischen.

Eine Runde nach der anderen fliegt Louie über die vier Höfe. Er ist an einem beweglichen Kranarm befestigt. Für die stetigen Drehungen sorgt ein kleiner Motor in der Basis des Spiels. Looping Louie macht sehr viel Spaß. Nach ein, zwei Minuten hat nur noch eine SpielerIn ein Huhn (oder sogar mehrere) auf dem Dach sitzen, sie hat gewonnen. Und eine Spielerunde folgt der nächsten. Die Wippe wird längst nicht mehr nur zur Verteidigung des eigenen Anwesens verwendet. Immer gezielter wird Louie’s Flugbahn auf die Hühner der gegnerischen Höfe gerichtet.

Looping Louie ist komplett aus Plastik, abgesehen vom Motor und der notwendigen Batterie. Das Spiel ist nicht einfach aufzubauen, die Aufkleber schwierig anzubringen und es ist nicht mehr ordentlich einzupacken. Ansonsten ist Looping Louie nicht nur das Kinderspiel des Jahres, sondern genauso ein tolles Erwachsenen-Aktionsspiel. 1994 wurde einmalig im Rahmen des Deutschen Spiele Preises extra ein Sonderpreis für das beste Aktionsspiel vergeben. Unklar blieb auch hier, ob ein Kinderspiel ausgezeichnet wurde, oder ob in erster Linie an den Spieltrieb der Erwachsenen gedacht wurde.

Mir fehlen höchstens noch ergänzende Spielregeln, damit mehrere der enorm kurzen Runden zu einem längeren Spiel verbunden werden können. Der 1994 in der Frankfurter Rundschau veröffentlichte Tipp, dass die Plastikscheiben mit den Hühnern durch Eine-Mark-Münzen ersetzt werden könnten, erscheint mir im Euro-Zeitalter etwas kostspielig. Obwohl dieser Tip noch harmlos war. Die spielbox empfahl unter der Überschrift Looping Zocker sogar Zwei- oder Fünf-Mark-Stücke sowie die Profi-Regel: „The winner takes it all.“

Trotz des Lobes für dieses Spiel ist die auf dem Göttinger Spieleautorentreffen geäußerte Kritik, daß sich die Spiel des Jahres-Jury mit ihrer Entscheidung für Looping Louie einem Zeittrend anpasse, nicht von der Hand zu weisen: „Das beste Kinderspiel des Jahres kommt ohne den Kostenfaktor Autor aus. Die Aufbauanleitung wird wichtiger als das Regelwerk.“

© games we play - niederrhein magazin 1994–2012 - Autor: Harald Schrapers