games we play

Skull King

schön: 5 Punkte von Brent Beck

Schmidt (Redaktion: Thorsten Gimmler)

ca. 8 € 

2 bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

2014

Spiele, die auf bekannten Spielregeln basieren, sind beliebt. So lassen sich Erweiterungen und Varianten bekannter Titel gut verkaufen, da sie den Aufwand, neue Regeln zu lernen, deutlich verringern. Bei Karten-Stichspielen ist das so ähnlich. Sie basieren auf einer traditionellen Spielidee, die als überliefertes Kulturgut gilt. Wenn es bei Skull King darum geht, dass man eine Farbe „bedienen“ muss, bedient sich das Spiel den altbekannten Begrifflichkeiten.

Die Spielregeln sind deshalb sehr schnell erklärt: Die größere Zahl sticht, die schwarze Farbe ist Trumpf. Farben werden bedient oder man spielt eine Sonderkarte. Diese sind als Personenkarten höher als die anderen, die „Escape“-Karten sind niedriger.

Zehn Runden werden gespielt. Zu Beginn jeder Runde muss man ansagen, wie viele Stiche man gewinnt. Das ist an sich nicht besonders originell, man kennt es von Wizard. Bei Skull King entsteht aber ein besonderer Spannungsbogen, weil in der ersten Runde jeder Spieler nur eine einzige Karte bekommt. Pro Runde wird das dann um jeweils eine weitere Karte erhöht.

Am Anfang heißt es ganz einfach: Null oder ein Stich? Anschließend wird die Spannweite immer größer. Und die Punktezahl für null Stiche erhöht sich kontinuierlich – das ist später eine Möglichkeit, auf einen Schlag viele Punkte zu bekommen. Oder – hohes Risiko – dass sie abgezogen werden.

Trotz dieser an sich simplen Regeln taten sich Autor und Verlag erstaunlich schwer, diese in eine präzise Anleitung zu fassen. So fehlt ein Hinweis, wer jeweils die Runde beginnt (es soll reihum geschehen). Außerdem werden sämtliche vergebene Punkte unnötigerweise mit zehn multipliziert, was einen aufmerksamen Regelleser ziemlich verwirren kann. Wieso muss man pro korrekt angesagtem Stich 20 Punkte notieren, wenn zwei Punkte viel logischer wären?

Das Spiel ist zunächst im amerikanischen Eigenverlag des Autors unter dem Namen Grandpa Beck’s Scheming and Skulking erschienen. Es ist einfach, schnell erklärt und kompakt. Sicherlich ist es nicht aufregend originell. Aber genau deswegen wird man viele Leute finden, die hier gerne mitspielen. Mitspieler, die sich geborgener fühlen, wenn sie auf etwas Bekanntes stoßen.

© Harald Schrapers · games we play 2014

[ brettspielwelt.de: Skull King online spielen ]