games we play

Kopfsalat

nett: 3 Punktevon Bertram Kaes

Ravensburger

ca. 32 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeit einfach (ab ca. 10 Jahre)

Verpackung -

Auf dem ersten Blick scheint Kopfsalat ein Kommunikations- und Wissensspiel zu sein, welches mit einem solide funktionierenden Brettspiel- und Regelfundament versehen ist. Gleichzeitig wirkt es abwechslungsreich und verzichtet gleichermaßen auf stumpfe Quizabfrage wie auf schauspielerische Albernheiten.

Doch leider werden die Hoffnungen nur bei den beiden letzten Punkten erfüllt. Und Albernheiten gibt es andere in diesem Spiel. Denn viele Fragen sind so unglaublich einfach und banal, dass das allein schon für Lacher sorgt. Scheinbar wollte Ravensburger auch in der Pisa-Generation für keinerlei Frustration sorgen. Wieso Kooperationspartner wissen.de glaubt, auf diesem Niveau Werbung für sein Internetangebot machen zu können, bleibt das größte Rätsel dieses Spiels.

Insgesamt ist Kopfsalat eine Kombination aus verschiedenen Kommunikationsspiel-Vorbildern, ob Trivial Pursuit, 20 Questions oder Tabu, die man jeweils etwas abgewandelt hat. Dies ist aber nicht in jedem Fall gelungen. Für das an Tabu angelehnte Begriffserklärungsspiel gibt es keine „Tabuwörter“, sondern das Gegenteil. Zwei „Störwörter“ müssen eingebaut werden, um die Ratenden auf die falsche Fährte zu führen. Sie müssen genannt sein, bevor der Begriff erraten ist, sonst gibt es Punktabzug. Doch schnell sind meine MitspielerInnen darauf gekommen, als erstes einen Satz zu sagen, der die beiden „Störwörter“ enthält, und dann erst mit der eigentlichen Erklärung zu beginnen. Denn insgesamt hat man reichlich eine Minute Zeit, wobei eine Sanduhr nicht zum Lieferumfang gehört.

Interessant wirkt zunächst auch das Glücksspielelement, für das es, wie bei den anderen Spielchen, Trivial Pursuit-ähnliche Dreiecke gibt. Doch leider ist das gar kein richtiges Spiel, sondern nur eine Art Zufallsgenerator aus Spielkarten.

Maximal können sechs Leute mitspielen, was gleichzeitig auch die Mindestanzahl ist, bei der ein Spiel dieser Art Spaß machen könnte. Doch der Spaßfaktor hält sich eh in Grenzen. Denn dazu hat dieser Titel zu viele Mängel.

© games we play 2003–08 – Autor: Harald Schrapers