Caesar & Cleopatra
von Wolfgang Lüdtke
Kosmos (Redaktion: TM, Michael Baskal, Ralph Querfurth)
ca. 17 €
– nicht mehr lieferbar –
2 SpielerInnen
Schwierigkeit
Neuauflage 2010
Auswahlliste Spiel des Jahres 1998
8. Platz Deutscher Spiele Preis 1998
bestes Kartenspiel 1998 (verliehen von Fairplay)
Der Duisburger Wolfgang Lüdtke ist eigentlich gar kein richtiger Spieleautor. Sondern er versteht sich in erster Linie als Spieleredakteur. Er ist Teilhaber der TM Spiele GmbH von Klaus Teuber und Reiner Müller. Als TM Spiele 1997 die redaktionelle Betreuung der Kosmos-Spielelinie übernahm, stand kurzfristig ein Zwei-Personen-Spiel auf der Wunschliste, das an das Siedler-Kartenspiel und dessen riesigen Erfolg anknüpfen sollte.
Wolfgang Lüdtke hatte glücklicherweise noch einen Prototypen des Risk Card Games in der Schublade liegen, das er einstmals Parker angeboten hatte. Parker war jedoch der Meinung, dass ein reines Zwei-Personen-Spiel bei ihnen nicht ins Programm passen würde. TM blieb nun die Aufgabe, das Thema des Risiko-Kartenspiels zu verändern, da Kosmos festgestellt hatte, dass das Siedler-Kartenspiel überdurchschnittlich häufig von Frauen gekauft und gespielt wurde. So wurden aus Kontinenten Patrizier, und Armeen wandelten sich zu römischen und ägyptischen Einflusskarten. Außerdem sollte das Spiel eine deutlich einfachere Regel als das Siedler-Kartenspiel haben, damit spontaner zu spielen sein und nur wenig länger als eine halbe Stunde dauern.
Vor dem Siedler-Kartenspiel waren Zwei-Personen-Spiele – bis auf wenige Ausnahmen – eigentlich immer nur taktische Denkspiele. Diese waren zwar oft nicht so kompliziert wie Schach, verbreiteten aber trotzdem vielfach eine gepflegte Langeweile. Einen Glücksfaktor gibt es bei diesen Strategiespielen nicht, so gewinnt auf Dauer folglich immer die bessere SpielerIn. Und das ist frustrierend für die ständig unterlegene Seite. Mit der Kosmos-Reihe Spiele für zwei wurde eine neue Zwei-Personen-Spielkultur etabliert. Nun gewinnt mal die glücklichere, mal gewinnt die bessere SpielerIn.
In fünf Reihen liegen Karten mit Patriziern auf dem Tisch. Die SpielerInnen müssen versuchen, mit ihren Handkarten, die Werte zwischen eins und fünf besitzen, Einfluss auf diese fünf Patriziergruppen zu nehmen. Regelmäßig kommt es zur Vertrauensfrage in einer dieser Gruppen. Dann wird geguckt – die Karten liegen teilweise verdeckt –, wer am meisten Punkte – Einfluss – in der betreffenden Gruppe hat und eine Patrizierkarte gewinnt.
Caesar & Cleopatra ist ein uneingeschränkt empfehlenswertes Spiel, eine Nominierung zum Spiel des Jahres 1998 und die Auszeichung als bestes Kartenspiel 1998 war die konsequente Folge. Längst ist Caesar & Cleopatra mit einer sechsstelligen Verkaufszahl ein Bestseller.
© games we play - niederrhein magazin 1997-2010 - Autor: Harald Schrapers