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Hick Hack in Gackelwack

schön: 5 Punktevon Stefan Dorra

Zoch (Vertrieb: Noris)

ca. 10 €

– nicht mehr lieferbar –

bis 6 SpielerInnen

Schwierigkeitsehr einfach (ab ca. 8 Jahre)

Neuauflage 2014
überarbeitete Neuauflage 2002
(Originaltitel: Razzia)

Auswahlliste Spiel des Jahres 1992

9. Platz Deutscher Spiele Preis 1992

Sechs Geflügelhöfe – vom Hühnerstall Gackelwack bis zur Fasanerie – liegen auf dem Tisch. Kleine Holzwürfel werden auf die Höfe gelegt, sie sind das Futter für das Federvieh. Die unterschiedliche Farbe dieser „Körner“ gibt den Nährwert an, der dann in ein, zwei oder drei Siegpunkte übersetzt wird.

Die SpielerInnen haben Karten mit dem unterschiedlichen Geflügel auf der Hand. Alle spielen verdeckt eine Karte aus. Die Karten werden gleichzeitig umgedreht und dann dem richtigen Hof zugeordnet – Perlhühner dem Perlenhof, Puten dem Trutgarden und so weiter. Wenn ein Tier allein an einem Hof ist, dann bekommt es alle Körner, die dort rumliegen. Das heißt, die SpielerIn, die die Karte ausgespielt hat, kann die Siegpunkte für sich verbuchen.

Wenn mehrere SpielerInnen eine Karte für den selben Hof ausgespielt haben, müssen sie sich einigen, wie die Körner verteilt werden. Oder es kommt zum Duell. Dann zählt der auf der Spielkarte aufgedruckte Zahlenwert eines Tieres plus das Ergebnis eines Würfelwurfs. Die GewinnerIn kriegt alle Körner.

Lukrativer kann es sein, statt eines Federviehs einen Fuchs auszuspielen. Ein Fuchs schnappt sich sämtliche an dem betreffenden Hof befindlichen Vögel, deren Zahlenwert dann als Siegpunkte zählen. Wenn aber kein Geflügel auf dem Hof ist, geht der Fuchs leer aus. Noch ärgerlicher ist es, wenn sich ein „flüchtendes Federvieh“ dort befindet. Das ist dann nämlich schon wieder weg, hat ein Korn geklaut und hinterlässt ein Häuflein Kacke. Dies schlägt für den Fuchs mit zwei Minuspunkten zu Buche.

Stefan Dorra hat sich mit dem bei Zoch erschienenen Hick Hack ein lustiges und kurzweiliges Spiel ausgedacht. Ständig überlegt man, was die anderen jetzt machen: Natürlich wäre es attraktiv, an einen Hof zu gehen, an dem viele Körner mit vielen Siegpunkten liegen. Doch wenn das alle machen, habe ich nicht viel davon. Da versuche ich lieber an einem anderen Hof mein Glück. Aber was ist, wenn die MitspielerInnen auch so denken?

Stefan Dorra hat die Hick Hack-Idee vor knapp zehn Jahren schon einmal veröffentlicht. Razzia hieß das bei Ravensburger erschienene Spiel, dass 1992 mit einem Platz auf der Auswahlliste Spiel des Jahres ausgezeichnet wurde.

Damals lagen sechs Bars auf dem Tisch, in denen dem illegalen Glücksspiel nachgegangen wurde. Der Croupier verteilte als erstes sechs Geldscheine, je 5000 bis 25.000 Dollar, auf die sechs Bars. Einen siebten Dollarschein durfte er nach eigener Entscheidung irgendwo dazulegen. Bei Hick Hack geht es verspielter zu: Da greift eine SpielerIn in die Schachtel, nimmt eine Handvoll Körner in die Faust, und lässt dann zufällig je ein Korn auf die Höfe fallen.

Bei Razzia werden Zockerkarten ausgespielt, um das Geld in den Bars abzukassieren. Oder es kommen die Polizistenkarten zum Einsatz. Diese fressen allerdings nicht die Zocker. Sondern sie beschlagnahmen das Geld, wenn die Razzia erfolgreich war.

Ansonsten funktionieren Razzia und Hick Hack gleich. Das wesentlich Unterschied liegt in der thematischen Umsetzung. Razzia sollte eher ein Erwachsenenspiel sein, das sehr schön die Atmosphäre illegaler Spielhöllen nachzeichnete. „Ab 12 Jahren“ schrieb Ravensburger auf die Schachtel. Zoch sagt dagegen „ab 8“ und zeichnet Hick Hack im Stile seines Kinderspiel-Erfolgs Zicke Zacke Hühnerkacke.

Leider dürfen bei Hick Hack maximal sechs Leute mitspielen, bei Razzia waren es acht. Denn das Spiel ist umso lustiger, je mehr SpielerInnen am Tisch sitzen. Hick Hack in Gackelwack ist ein sehr unterhaltsames 20-Minuten-Spiel für zwischendurch, geeignet sowohl für ältere Kinder als auch für Erwachsene.

© games we play 2002–23 - Autor: Harald Schrapers