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Vollmondnacht

nett Werwölfe

von Ted Alspach und Akihisa Okui

Bézier Games (Vertrieb: Spiel direkt)

ca. 13 €

– nicht mehr lieferbar – » Neuausgabe

3 bis 10 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

Empfehlungsliste
Spiel des Jahres 2015

Zwei, drei normale Dorfbewohner, eine Seherin, ein Räuber, eine Unruhestifterin und zwei Werwölfe treffen aufeinander. Es wird Nacht, einiges passiert, und niemand ist gestorben! Trotzdem diskutieren wir jetzt engagiert, wer der böse Werwolf sein könnte.

Dass die Vollmondnacht an den Klassiker Die Werwölfe von Düsterwald und die damit verbundenen traditionelle Spielidee anknüpft, ist unverkennbar. Auf den ersten Blick scheint es eine friedliche Variante zu sein, weil alle Dorfbewohner die Nacht überleben. Aber es geht nicht um den Frieden, sondern primär darum, die Werwolfidee schon in kleinen Runden spielbar zu machen.

Drei der im Spiel befindlichen Charaktere werden zufällig aussortiert und verdeckt in die Tischmitte gelegt. Sie sind keinem Spieler zugeordnet.

Die anderen Rollenkarten werden verteilt. Auf einen Moderator, der nicht mitspielen darf, wird verzichtet. Das kann einer der Spieler mit übernehmen oder – viel besser – eine Smartphone-App. Die spricht dann die Anweisungen für Werwölfe, Seherin, Räuber und Unruhestifterin in der Nacht. Dann wird Tag, man diskutiert, und stimmt ab. Das geschieht so, dass alle gleichzeitig mit dem Finger auf den Mitspieler zeigen, den sie für den Werwolf halten.

Leider enttäuscht der Ablauf des Spiels. Schluss ist bereits nach nur einer Runde. Auf Nacht folgt Tag und das war es dann. Aber welche Infos habe ich, wenn nur eine einzige Nacht stattgefunden hat, die alle Spieler überlebt haben? Zumal Räuber und Unruhestifterin auch noch Charakterkarten vertauschen durften, so dass man sich oft noch nicht mal der eigenen Rolle sicher sein kann.

Manches ist Gewöhnungssache. Immerhin muss man keine Angst vor der Rache in der nächsten Nacht haben, denn die gibt es ja nicht. So kann man die Rolle der Seherin ganz ungezwungen ausleben. Manchmal entstehen dadurch spannende Diskussionen. Und vielleicht sollte man die Vollmondnacht auch nicht allzu sehr am Düsterwald messen. Es ist schließlich ein eigeständiges Spiel, sehr schnell spielbar und mit insgesamt 12 austauschbaren Charakteren.

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