games we play

Wie verhext!

schön: 5 PunkteWolfsblut und Kräutersud, da braut sich was zusammen

von Andreas Pelikan

Alea Ravensburger (Redaktion: Andreas Brück) (Vertrieb: Heidelberger)

ca. 20 € 

2 bis 5 SpielerInnen

Schwierigkeiteinfach (ab ca. 10 Jahre)

Nominiert
für das Spiel des Jahres 2008

9. Platz
Deutscher Spiele Preis 2008

„Ich bin Wolli, der Wolfshüter.“ Ich spiele diese Karte aus, und möchte so drei rote Tropfen erhalten. Zwölf Spielkarten mit unterschiedlichen Charakteren gibt es. In jeder Runde suche ich mir fünf davon aus.

Der nächste Spieler sagt: „So sei es.“ Er spielt nämlich auch „Wolli“ aus – überlässt mir aber netterweise meine Rolle. Zur Entschädigung bekommt er einen roten Tropfen. Der nächste Mitspieler passt, er hat keinen „Wolli“ auf der Hand. Doch dann: „Ich bin der Wolfhüter.“ Dieser Spieler hat ebenfalls diese Karte und lässt mich leer ausgehen. Denn wer als letzter die entsprechende Karte ausspielt, gewinnt – in diesem Fall die drei Tropfen.

Klar ist, dass Frust und Schadenfreude in diesem Spiel durchaus eine Rolle spielen. Das macht die Runde aber auch erst lustig.

Wie verhext ist eine sehr schöne Kombination klassischer Kartenspielelemente mit einem passenden Hexen- und Zaubererthema. Doch es kommt gar nicht darauf an, viele Tropfen zu gewinnen. Auch die Goldstücke, die man mit anderen Charakteren erwerben kann sind nur Mittel zum Zweck.

Entscheidend ist es, Kesselkarten mit ihren Siegpunkten zu gewinnen. Dazu brauche ich die passende Druiden-, Hexen- oder Zaubererkarte. Und muss diese zum rechten Zeitpunkt ausspielen können. Dann gebe ich die notwendige Anzahl an Tropfen ab und kann in Führung gehen.

Wenn die Farbe der Kessel leichter unterscheidbarer und die kleinen Tränke – mit denen man in bescheidenerem Umfang ebenfalls Punkte erringen kann – etwas schicker wären, würde ich sogar von einem bildhübschen Spiel reden. Denn „Wolli“, Hexmex“ und die anderen sind liebenswerte Gestalten. Voll überzeugen kann auf alle Fälle das Spiel als solches. Wer sich auf den an manchen Punkten ungewöhnlichen Ablauf eingelassen hat, kann sich für sehr viele Runden dafür begeistern.

Wie verhext ist gut in Vierer- und Fünferrunden zu spielen, und auch zu Dritt ist es gut, wenn man die in der Anleitung empfohlene Variante spielt.

Als Broom Service ist die Idee von Wie verhext als ein komplett veränderten Spiel neu erschienen. Statt ein reines Kartenspiel umfasst es nun auch ein Spielbrett.

© games we play 2008–15 – Harald Schrapers